Montag, 4. August 2008

Optimaler Start

Mitteilungen aus Nassau

Der Vor-Schulbeginn-Freitag, auf den ein noch ruhigeres Wochenende folgt, ist ein optimaler Einstieg fürs Praktikum: Genug Zeit, sich zu orientieren, bevor man von Veranstaltungen etc. überrollt wird.



Wenn man dann auch noch einen engagierten Mentor hat, der einen darin kräftig unterstützt, Material zur Verfügung stellt usw., ist das noch besser.

Am Samstag haben wir sogar eine "Sightseeing"-Tour gemacht bis an die Grenzen unseres Pastoralen Raumes und bis in die Nachbar-Räume Bad Ems und Lahnstein. Da ganz oben gibt es nämlich ein Ferien-Lager, wo Kinder während der Sommerferien (jeweils zwei Wochen aus drei Gebieten) den Tag verbringen können: "Die Scheune" heißt das fröhliche Treiben mit Tradition.
Nett, oder?

Nachmittags, während Herr Staude sich über die Ansprache für die heutige Beerdigung hermachte, konnte ich mich weiter durch den Bericht des früheren Pastoralassistenten lesen, in dem einiges zur Arbeit in dieser Gemeinde (bzw. dem Pastoralen Raum) zu erfahren ist.
Vor allem auch über ein großes Jugendprojekt, das vor einem Jahr unter dem Titel "Up to the Stars - Ein Erlebnisabend unter Sternen" stattfand, mit Projektchor und Band, Schulprojekten und mehr: Alles mündete in eine abschließende zweistündige öffentliche Präsentation mit Gastronomie und unter Schirmherrschaft des bekannten (Sterne-)Kochs Johann Lafer. Muss, selbst bei Beteiligung der evangelischen Geschwister, ein gigantischer Aufwand gewesen sein, wenn man das neben dem 'laufenden Geschäft' auf die Beine stellt.

Mit Hintergrundwissen bin ich inzwischen schon ganz gut ausgestattet. Dafür, dass ich den vierten Tag hier bin.


Den Sonntag habe ich in meinem Zimmer 'verplempert'.
Morgens war ich in der Kirche. Das war's aber auch. Ich habe dabei ein paar Leute neu kennengelernt, u. a. eine Dame, die Jahrzehnte im Kirchenchor gesungen hat - den es inzwischen nicht mehr gibt (mangels Nachwuchs), und ein Paar aus Winden.
Man muss ja das Lernen mal unterbrechen. Ich nehme nämlich sofort irgendwas über meinen Standort auf, sobald ich mich hinaus begebe.

Abends bimmelten die Glocken und ich entsann mich, dass um 20 Uhr ein Taizé-Gebet ist in der evangelischen Johanneskirche. Das ist überall eine gute Gelegenheit, mit Leuten danach ins Gespräch zu kommen. Vor allem, wenn man als gute Sängerin auffällt. Geten hat manchmal Nebeneffekte. (Übrigens nicht nur solche.)
Unter anderen konnte ich die Pastorin der Johannesgemeinde kennenlernen.


Heute morgen war dann die Beerdigung hier in Nassau. Beerdigungen zwischendurch sind eine Gelegenheit, sich im Machen und Tun an die Eckdaten unseres Seins erinnern zu lassen.
Man kann wohl schlecht sagen, man mag Beerdigungen. Aber solange ich den Verstorbenen nicht (oder nicht gut) gekannt habe, empfinde ich es eher als etwas, was es mir erleichtert, zu mir und zum Gebet zu kommen. Und also als geistliches Geschehen.
Und darum macht es lebendig.


Vorhin habe ich mich kreativ betätigt: Sonnen aus Pappe hergestellt, die wir morgen für den Einschulungsgottesdienst der Erstklässler brauchen, und dazu einen Weg aus Tüchern und Steinen in der Kirche gelegt.

Dies wurde gleich mit einer privaten Kirchenführung "Raumnutzung und Raumveränderung in einer der ältesten Zeltkirchen" verbunden. Die stammt nämlich vom 1962, und also vom Anfang der Zweiten Vatikanischen Konzils. Falls in Limburg mal das Geld dazu da ist, soll sie in absehbarer Zeit - das Konzept steht - neu gestaltet werden und dann auch im Halbkreis angeordnete Bänke bekommen, wie sich das für eine Zeltkirche ja wohl gehört...

Die Liedblätter gefaltet habe ich auch noch.
Zwischenrein lese ich ein paar Dinge: Über Besuchsdienst und Schul-/Kindergarten-Gottesdienste, sowie einen Unterrichtsentwurf.

Ach ja, einen Schlüssel habe ich jetzt auch fürs Gemeindehaus. Meine Unterkunft ist ohne Küche (nur Kühlschrank und Wasserkocher). Und da drin kann man Kochen...

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