Sonntag, 28. Juni 2009

Gute Nacht, Piusbrüder...

Die Piusbrüder mischen die Kirche auf.

Der Leiter einer vatikanischen Kommission will seine Karriere krönen. Ein Papst informiert über sein Vorhaben weder Bischöfe noch relevante Stellen im Vatikan, die etwas wissen könnten.

Es menschelt in der Katholischen Kirche. Ist das nicht wunderbar?

Pius-Brüder und Deutsche Bischofskonzerenz werfen einander gegenseitig mangelnde Papsttreue vor. Dass alle plötzlich gehorsamst dem Papst dienen wollen, ist schon eine eigenartige Entwicklung im deutschen Katholizismus. Die größten Rebellen am lautesten.

Die Katholische Kirche ist noch in der Lage, einen öffentlichen Skandal auszulösen. Wer sagt da noch, die Kirche habe keinen Einfluss?

Die Pius-Brüder weihen eigene Kapellen, weihen Diakone und Priester, wie eh und je. Gegen das ausdrückliche Verbot des zuständigen Ortsbischofs. Sie kompromittieren die Bischöfe. Sie kompromittieren den Papst. Alles zum Besten der Kirche.

Hierarchiekritische schreien nach Law and Order und Erzkonservative verweigern offen den Gehorsam. Was wohl dabei die zukunftsfähigere Variante sein wird?

Wenn wir Katholiken so wenig Humor wie deutsche Politiker hätten oder wie der durchschnittliche gute Protestant – wir würden keine einzige Nacht ruhig schlafen.